GKV

Früh vorsorgen mit einer Pflegezusatzversicherung

Eine angemessene Pflege ist teuer und zehrt schnell finanzielle Reserven auf. Leider erkennen viele Verbraucher diese fundamentale Konsequenz erst dann, wenn es bereits zu spät ist und sie oder nahestehende Verwandte auf die Pflege angewiesen sind. Egal, ob zuhause oder in einem Heim, die monatlichen Ausgaben erreichen schnell die 1.000,- EUR-Grenze und steigen ständig weiter. Die Zuschüsse und Aufwendungen der herkömmlichen Pflegeversicherung von maximal 1.750,- EUR pro Monat reichen oft bald nicht mehr aus, um den finanziellen Aufwand für eine stationäre oder häusliche Pflege zu decken.

Reicht das Vermögen nicht mehr aus, um die notwendigen Leistungen abzudecken, sind unter Umständen die Angehörigen gefragt und müssen auf die eigenen Ersparnisse zurückgreifen. Um einer solchen, für alle Beteiligten unangenehmen Situation, vorzubeugen, empfiehlt sich der Abschluss einer Pflegezusatzversicherung. Diese sorgt dafür, dass Pflegebedürftige und deren Angehörige nicht auf die finanziellen Rücklagen zurückgreifen müssen.

Um die finanziellen Risiken im Ernstfall absichern zu können, räumen die Versicherungsgesellschaften ihren Kunden unterschiedliche Wahlmöglichkeiten ein, die bei der optimalen Gestaltung der Pflegezusatzversicherung helfen. Wer sich für eine Tagegeldversicherung entscheidet, erhält für jeden Tag der Pflegebedürftigkeit einen vorher festgelegten Betrag. Eine Unterscheidung zwischen den einzelnen Pflegeleistungen und eine Kontrolle der Ausgaben findet hier nicht statt.

Liegen die Aufwendungen für den Pflegedienst oder eine entsprechende Unterbringung unter dem Tagesgeldsatz, wirkt sich diese Form der Pflegezusatzversicherung für den Versicherten natürlich positiv aus. Steigt der finanzielle Bedarf, etwa durch einen notwendigen Umbau der eigenen Wohnung oder aufgrund höherer Leistungen, müssen die Mehrkosten aus dem eigenen Vermögen finanziert werden.

Die Pflegekostenversicherung als zweite Möglichkeit der Zusatzversicherung zahlt dagegen kein festes Tagegeld, sondern orientiert sich an den Leistungen. Sie erhöht um einen im Versicherungsvertrag festgelegten Prozentsatz die Zuwendungen der gesetzlichen Pflegekassen und gleicht damit einen Teil des Mehrbedarfs aus. In der Regel schwanken die Zuschüsse der privaten Zusatzversicherungen hier zwischen 20% und 200%. Ob sich damit aber bereits der gesamte Aufwand decken lässt, ist im Vorfeld nur schwer vorherzusagen. In beiden Fällen sollte mit einem Abschluss der Pflegezusatzversicherung nicht zu lange gewartet werden, da auf der einen Seite die Aufnahme ab einer gewissen Altersgrenze unmöglich wird und zum anderen die Beiträge mit jedem Geburtstag steigen.