Vorteile und Nachteile der Privaten und Gesetzlichen Krankenversicherung
Ein großer Vorteil der privaten Krankenversicherung liegt in der individuellen Berechnung der Beiträge. Versicherte haben in diesem Zusammenhang wesentlich bessere Wahlmöglichkeiten, was den Umfang der Krankenversicherung und die möglichen Leistungen betrifft. Neben der Behandlung auf hohem Niveau im Krankenhaus durch das leitende Personal und die Unterbringung im Ein- oder Zwei-Bett-Zimmer, warten auf die Mitglieder der PKV noch die freie Wahl des Arztes oder Heilpraktikers.
Die Versicherten können den eigenen Tarif und damit auch den Beitrag anhand der unterschiedlichsten Rahmenbedingungen selbst gestalten und erreichen so eine individuell angepasste Krankenversicherung. Daneben wirkt sich auch das Bemühen zur Erhaltung der eigenen Gesundheit positiv aus und wird am Ende durch niedrige Beiträge belohnt. Ein weiterer Pluspunkt der PKV ist die Beitragsrückerstattung für den Fall, dass in einem Kalenderjahr keine Leistungen durch den Versicherten in Anspruch genommen werden.
Leider tauchen in der privaten Krankenversicherung auch Nachteile auf. Dazu zählt unter anderem die fehlende Familienversicherung, wodurch gerade kinderreiche Familien eine wachsende finanzielle Belastung hinnehmen müssen. Daneben ist ein weiterer Minuspunkt die fehlende Beitragsbefreiung für werdende und junge Mütter, die auch während der Mutterschutzphase sowie im Erziehungsurlaub beitragspflichtig bleiben.
Wer sich für die PKV entschieden hat, rechnet die Behandlungskosten direkt mit dem Arzt ab. Verweigert eine Versicherungsgesellschaft die Übernahme der Kosten, so muss der Patient eigene Mittel aufbringen, selbst wenn sich anschließend eine Leistungspflicht für die Versicherung ergibt.
Natürlich hat aber auch die gesetzliche Krankenversicherung Vor- und Nachteile. Speziell für Familien mit Kindern lohnt sich die GKV beispielsweise, da der Nachwuchs im Rahmen der Familienversicherung beitragsfrei mitversichert wird. Gleiches gilt für erwerbslose Ehepartner. Ein weiterer Pluspunkt für die gesetzliche Krankenversicherung ist der Anspruch auf Kuraufenthalte, der in dieser Form in der PKV nicht existiert. Die Berechnung der Beiträge anhand des Einkommens wirkt im ersten Moment für einen großen Teil der Versicherten als Nachteil, kann sich aber auch genau in die entgegengesetzte Richtung entwickeln. Wird eine chronische Erkrankung diagnostiziert, führt dies in der privaten Krankenversicherung zu steigenden Beiträgen.
In der GKV bleiben die Prämien aber trotz allem konstant und werden nicht an den Gesundheitszustand und das Alter angepasst. Somit wirkt sich die Beitragsstabilität für den Versicherten nach einer schweren Erkrankung positiv aus. Nachteile aus einer Mitgliedschaft in der GKV ergeben sich vor allem daraus, dass die Leistungen auf den medizinisch notwendigen Rahmen beschränkt bleiben – es handelt sich hierbei also lediglich um eine Grundversorgung.
Häufig werden auch einzelne Leistungen, zum Beispiel für den Zahnersatz, nicht vollständig erstattet, der Versicherte erhält lediglich einen Zuschuss und muss die restlichen Kosten mithilfe der eigenen Mittel bestreiten. Daneben muss sich jeder Patient in Form von Zuzahlungen und der Praxisgebühr an den Kosten für eine Behandlung beteiligen, was mitunter eine ernst zu nehmende finanzielle Belastung darstellt. Wird ein Krankenhausaufenthalt notwendig, fällt die GKV wieder negativ auf, da die Unterbringung lediglich in einem Mehrbettzimmer und die Behandlung durch das Stationspersonal erfolgt.
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